Sie sind überglücklich – endlich hat sich der Kinderwunsch erfüllt – Sie werden Mutter und der Gründung einer kleinen Familie kann nichts mehr im Wege stehen. Haben Sie es bereits realisiert, dass Sie und Ihr Partner schon bald ein Baby bekommen? Es ist zwar noch nicht offensichtlich erkennbar aber Sie selbst werden bestimmt schon merken, dass Ihr Bauch an Fülle zugenommen hat. In der 9. Schwangerschaftswoche entwickeln sich grundlegende Strukturen äußerer Organe Ihres Babys. Das winzig kleine Lebewesen hat bereits menschliche Züge angenommen. Das kleine Menschlein in Ihrem Bauch wird nun nicht mehr als Embryo, sondern Fötus bezeichnet. Auch bei der werdenden Mutter tut sich einiges. Ihre Periode bleibt nun schon zum zweiten Mal aus. Ihre Gebärmutter ist ca. so groß wie ein Apfel und die Produktion von Progesteron sorgt für Übelkeit, Sodbrennen und Verstopfungen. Müdigkeit und schnelle Erschöpfung gehören möglicherweise ebenfalls zu Ihrem Alltag. Viele Frauen sind in dieser Zeit besonders anfällig auf Gerüche. Finger weg von Alkohol! Der kann die Entwicklung der Beine und Hände Ihres Babys beeinträchtigen.
Die Entwicklung des Babys: der Embryo wird zum Fötus
Ihr Embryo hat die erste Entwicklungsphase gut überstanden und wird nun als Fötus bezeichnet. Die Embryonalphase hat in der 4. Schwangerschaftswoche begonnen und bis jetzt gedauert. Ein voll entwickelter Embryo misst zwischen 7 und 8 mm. Schädelknochen umgeben nun das Gehirn. Das Gesicht hat sich bereits so weit entwickelt, dass Nase und Augen erkennbar sind und auch Hände und Füße können wir bereits identifizieren. Seit der 7. Schwangerschaftswoche (SSW) bewegt sich der Embryo bereits. Die Organe sind schon vollständig entwickelt und müssen bis zur Geburt nur noch reifen. Die Nerven- und Muskelzellen sind jetzt noch nicht sehr robust, es besteht hohe Gefahr für Schädigung von außen. Es gilt daher dringend auf Alkohol und andere Suchtmittel zu verzichten.

In der 9. Schwangerschaftswoche entwickelt sich der Embryo zum Fötus. Foto (c) bigstockphoto.com/140951987/Eraxion
Wie entwickelt sich die Mutter? Welche Beschwerden treten auf?
Erschöpfung und Müdigkeit sind nach wie vor präsent, auch wenn Sie schon ein bisschen nachlassen. Probleme mit Übelkeit, Verstopfungen, Sodbrennen und Blähungen lassen sich nun leider kaum vermeiden. Beschwerden, wie lähmende Müdigkeit und Unterleibsschmerzen können bereits abklingen. Vielleicht haben Sie nun auch Gusto auf schräge Essenskombinationen wie Nutellasemmel mit Pfefferoni oder Sie entwickeln eine Abneigung gegen Zahnpaste, Kaffee oder andere Dinge, die Sie sonst gerne essen und trinken. Um das Baby mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen ist es wichtig, auf gesunde Ernährung zu achten.
Was passiert mit dem Körper einer Frau in der 9. SSW?
Da Ihre Gebärmutter in der 9. Woche der Schwangerschaft bereits erheblich an Größe zugenommen hat, ist auch schon ein kleines Bäuchlein zu erkennen. Manchen Frauen macht Haarausfall in dieser Zeit zu schaffen, andere wiederum freuen sich darüber, dass Ihr Haar fülliger ist als sonst und glänzt. Der Grund dafür sind hormonelle Umbrüche im Körper. Das Risiko einer Fehlgeburt ist auch in der 9. Schwangerschaftswoche noch gegeben.
Tipps für die 9. Schwangerschaftswoche
- Anmeldung beim Zahnarzt
- Termine beim Arzt können auch während der Arbeitszeit wahrgenommen werden (wenn diese im Mutterpass als verpflichtend vorgemerkt sind)
- Duftöle helfen Ihnen vielleicht gegen Übelkeit
- Bei häufigem Erbrechen sollten Sie nicht gleich danach die Zähne putzen, sondern nur Ausspülen, da die Säure sonst die Zahnsubstanz angreifen könnte. Nach 30 Minuten können Sie bedenkenlos Ihre Zähne putzen
Die erste Vorsorgeuntersuchung mit Ultraschall
Ein Minimum von fünf Vorsorgeuntersuchungen sollten Sie während Ihrer Schwangerschaft wahrnehmen. Dazu zählen theoretisch drei Ultraschalluntersuchungen, in der Praxis sind es jedoch meist mehr. Wann die erste Vorsorgeuntersuchung stattfindet, ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Das kann sowohl die 5. als auch die 14. Schwangerschaftswoche sein. Die hohe Zeitspanne liegt daran, dass viele Schwangere erst spät merken, dass sie ein Kind bekommen. Ein Schwangerschaftskalender ist sehr hilfreich um über wichtige Termine und Fristen informiert zu sein.

Die erste Ultaschalluntersuchung ist meist sehr aufregend für die Eltern. Foto (c) bigstockphoto.com/219400915/AnnaOm
Was ist Pränataldiagnostik? Wann kommt sie zum Einsatz?
Pränataldiagnostik bedeutete „vorgeburtliche Diagnostik“. Durch die pränatale Diagnostik lassen sich Erkrankungen und Fehlbildungen frühzeitig feststellen. Es gibt eine Reihe von Untersuchungsmethoden, die zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft durchgeführt werden können. Es handelt sich dabei um Untersuchungen, die über die herkömmlichen Vorsorgeuntersuchungen hinausgehen. Besorgte Mütter und Väter erhoffen sich davon ein beruhigendes Ergebnis.
Wenn das Ergebnis jedoch nicht eindeutig ist kommen viele Eltern ins Grübeln. Sie sollten daher vor Inanspruchnahme einen Termin zur Beratung warnehmen. Die Pränataldiagnostik gilt deshalb als gefürchtet und umstritten, da die Untersuchungen nicht ausschließlich positive Ergebnisse liefern und in der Vergangenheit so manch ein Elternpaar vor eine schwierige Entscheidung gestellt haben. Nur schwer kann anhand der Ergebnisse festgestellt werden, wie schwerwiegend die Beeinträchtigung letztlich sein wird. In bestimmten Fällen sind vorgeburtliche Therapien möglich. Daher ist es wichtig und ratsam solch eine Untersuchung zu machen. Durch bestimmte Faktoren, wie beispielsweise ein hohes Alter der Mutter, wird das Risiko einer genetischen Krankheit des Kindes erhöht.
Die Pränataldiagnostik ist besonders ratsam wenn:
- die Patientin 35 Jahre oder älter ist
- Die Eltern eine Stoffwechselerkrankung haben
- es in der Familie Erbkrankheiten oder Kinder mit genetischem Defekt gibt
Welche Arten der Pränataldiagnostik gibt es?
- Invasive Methoden (greifen in den Lebensraum des Ungeborenen ein)
- Amniozentese (Untersuchung des Fruchtwassers)
- Cordozentese (Nabelschnur-Punktion)
- Chorionzottenbiopsie (Plazenta-Punktion)
- Nicht-Invasive Methoden (das Ungeborene und die Fruchtblase werden nicht angegriffen)
- Nackenfaltenmessung (Ultraschall Untersuchung)
- Triple-Test (Bluttest der Mutter)
Was untersucht und diagnostiziert die Pränataldiagnostik?
- Down-Syndrom (Trisomie 21)
- andere Trisomien wie Trisomie 18, Spina bifida, Turner Syndrom