2022-03-18T14:26:10+02:00

Grauer Star – warum eine Operation die einzige Option ist

Die Augenerkrankung Katarakt heißt auch Grauer Star. Die eigentlich klare Linse des Auges trübt sich mit der Zeit und das Sehen verschlechtert sich. Betroffene sehen häufig wie durch Nebel. Dabei kann die Beeinträchtigung sehr leicht oder sehr stark ausgeprägt sein. Die häufigste Form tritt mit dem Alter auf. In Deutschland ist es die häufigste Augenerkrankung und lässt sich gut behandeln. In den Entwicklungsländern ist der Graue Star sogar der Hauptgrund für Erblindung.

Die Symptome beim Grauen Star

Der Graue Star beginnt schleichend. Viele Betroffene merken erst, dass die Sehfähigkeit nachlässt, wenn das Auge sich nicht mehr anpassen kann. Konturen verschwimmen, alles sieht aus wie durch Milchglas oder einen Nebelschleier. Kontraste verlieren ihre Schärfe, Farben verblassen. Direktes, helles Tageslicht blendet und viele sehen Doppelbilder. Anfangs nehmen viele die Symptome nicht ernst oder führen sie auf Müdigkeit zurück. Insbesondere ältere Menschen, die den altersbedingten Grauen Star haben, schieben das schlechtere Sehen auf die allgemein abnehmende Sehschärfe im Alter. Doch der Graue Star ist eine handfeste Augenerkrankung, die sich gut behandeln lässt. Ohne Behandlung führt der Graue Star allerdings zur vollständigen Erblindung. Dabei ist die Linse sichtbar grau gefärbt.

Was verursacht den Grauen Star?

Bei mehr als der Hälfte der Menschen tritt zwischen dem 52. und dem 64. Lebensjahr der Graue Star auf, ohne dabei Sehstörungen zu verursachen. Die Linse des Auges verliert mit dem Alter an Flexibilität. Die Folge ist eine Linsentrübung. Die Ursachen dafür sind ganz unterschiedlich.

  • Stoffwechselerkrankungen können einen Grauen Star auslösen, wie etwa eine Nebenschilddrüse mit deutlicher Überfunktion. Diabetes Mellitus ist die Stoffwechselerkrankung, die am häufigsten den Grauen Star verursacht. Bei der Cataracta Diabetica hat das Augenwasser einen zu hohen Zuckergehalt. Der überschüssige Zucker lagert sich in der Linse ab, was diese zum Aufquellen bringt. Dadurch verändert sich die Linse und sie wird trüb.
  • Stichverletzungen oder starke Prellungen des Augapfels können ebenfalls den Grauen Star auslösen. Dann handelt es sich um den Cataracta Traumatica.
  • Etwa ein Viertel der Betroffenen hat einen angeborenen Gendefekt, der die Fehlbildung des Auges zur Folge hat. Kommt ein Baby mit Grauem Star zur Welt, hatte die Mutter wahrscheinlich eine Infektionskrankheit während der Schwangerschaft, beispielsweise Toxoplasmose, Röteln oder Herpes.
  • Weitere Ursachen sind: defekter Linsenstoffwechsel, Mangelernährung, radioaktive Strahlung, UV-Licht oder starkes Rauchen.

Die Diagnose beim Grauen Star

Augentest beim Augenarzt

Mittels Spaltlampenuntersuchung sieht der Augenarzt von außen, ob am Auge etwas nicht stimmt.

Die Linsentrübung kann der Augenarzt leicht mit einer sogenannten Spaltlampenuntersuchung feststellen. Sie ist absolut schmerzfrei. Mit einer speziellen Lampe betrachtet der Augenarzt das äußere Auge wie unter dem Mikroskop. Die spezielle Lichtführung lässt deutlich die vom Grauen Star betroffenen Regionen erkennen. Ist der Graue Star fortgeschritten, erscheint die Pupille grauweiß.

Wie erfolgt die Behandlung des Grauen Stars?

Die einzige Möglichkeit, einen Grauen Star zu behandeln, ist die Operation. Die Linsentrübung ist irreversibel und bildet sich auch mit Medikamenten nicht zurück. Bei der Kataraktoperation handelt es sich um einen kleinen, ambulanten Eingriff. Er dauert knapp eine halbe Stunde und erfolgt unter örtlicher Betäubung.

Augenbehandlung mit Laser

Kommt es nach dem Eingriff zu einem sogenannten Nachstar, lässt sich das leicht mit einem Laser behandeln.

Der Arzt nimmt die getrübte Linse heraus und setzt dafür eine Kunstlinse ein. Diese Kunstlinse hält normalerweise ein Leben lang. Sie muss nicht wieder ausgetauscht werden.

In manchen Fällen entsteht ein sogenannter Nachstar, der schlechtes Sehen zur Folge hat. Dabei wächst eine dünne Lage von Zellen über die eingesetzte Linse. Das trübt in weiterer Folge die Sicht. Diese Komplikation tritt bei fünf bis zehn Prozent der Patienten in den ersten fünf Jahren nach der OP auf. Mit einer Laserbehandlung lässt sich auch der Nachstar leicht beseitigen.

Was ist bei der Nachbehandlung des Grauen Stars zu beachten?

Nach der Operation tragen die meisten Patienten einen Salbenverband über dem operierten Auge, der die Heilung unterstützt. Regelmäßige Kontrollen in den Folgetagen stellen sicher, dass der Heilungsprozess zufriedenstellend verläuft.

Es ist sehr wichtig, dass die Patienten sich in den ersten Wochen nach der Operation schonen und auch keinen Druck auf das Auge ausüben.

Den ersten Erfolg der Operation können Patienten bereits einen Tag nach der Katarakt-OP wahrnehmen, weil sie wieder alles sehr viel klarer sehen. Der Heilungsprozess braucht sechs bis acht Wochen. Die endgültige Sehschärfe erreichen die Patienten nach etwa drei Monaten. Die Operation des zweiten Auges kann schon wenige Tage nach der ersten OP erfolgen. Die meisten Augenchirurgen warten allerdings, bis das erste Auge vollständig geheilt ist.

Nach der OP ist es übrigens häufig notwendig, die Brillengläser anzupassen. Damit warten die meisten Augenärzte, bis alles verheilt und die optimale Sehschärfe erreicht ist.

Zum Schutz vor UV-Licht ist es sinnvoll, spezielle Kontaktlinsen mit UV-Schutz und Blaulichtfilter zu tragen. Zusätzlich schützt eine herkömmliche Sonnenbrille gegen schädliche Sonneneinstrahlung.

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