2020-07-31T10:31:48+02:00

Probleme beim Laufen – Dies könnten Lösungen sein

Wenn beim Laufen Probleme auftreten, sollten diese schon beim kleinsten Anzeichen ernst genommen werden. Auch wenn mitunter nur falsches Schuhwerk oder schlechte Angewohnheiten dahinter stecken: Wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird, können sich sogar solche „Kleinigkeiten“ zu Fehlbildungen im Gangapparat auswachsen, deren Korrektur viel Zeit und komplizierte medizinische Behandlungen erfordert. Dabei können am Anfang oft noch ganz einfache Lösungen helfen, die nachfolgend im Zusammenhang vorgestellt werden:

Laufen: Viele Probleme, viele Ursachen

Der menschliche Bewegungsapparat ist ein hoch kompliziertes Organsystem. Wenn der Mensch läuft, wirken Gehirn, Nervensystem, Skelett, Skelettmuskulatur, Sehnen, Sehnenscheiden, Bänder, Schleimbeutel und Sesambeine (kleine knöcherne „Abstandhalter“) fein abgestimmt zusammen. Deshalb kann jede Störung des Bewegungsapparats Probleme beim Laufen verursachen, wobei der Bewegungsapparat auf verschiedenen Ebenen gestört werden kann:

  1. Gangstörungen mit orthopädischen Ursachen: Fehlstellungen in Hüfte, Knie, Sprunggelenk, Fuß, Zehen; Versteifung oder eingeschränkte Beweglichkeit von Gelenken; Störungen im Gelenk- oder Muskelstoffwechsel.
  2. Gangstörungen mit neurologischen Ursachen: Diverse Störungen von Gehirnfunktionen, zentralem oder peripherem Nervensystem.
  3. Probleme beim Laufen können weiter auf psychogene Ursachen (Angststörungen, Depressionen) zurückgehen, die Folge bestimmter Krankheiten sein (worüber die Betroffenen dann meist informiert sind) oder durch spezifische Defizite im Alter verursacht werden (oft gut behandelbar, immer durch Hilfen und/oder Training zu verbessern).
paar läuft in der nähe zum meer im sonnenuntergang ohne Probleme beim laufen

Der Bewegungsapparat kann durch durch Probleme gestört werden. © Maridav

Diese Ursachen können zu verschiedensten Gangstörungen führen:

  • Hinken (taktmäßige Unregelmäßigkeit)
  • Tippeln (Gehen mit ganz kleinen Schritten)
  • Entengang (Watschelgang, Schlenkern aus der Hüfte)
  • Schiebergang (wirkt, als wenn erst das Becken geschoben wird und dann die Beine folgen)
  • Spastischer Gang (nur Vorfußbelastung, Knie reiben aneinander)
  • Ataktischer Gang mit Gleichgewichtsstörungen (unregelmäßig koordinierte Bewegungsabläufe)
  • Gangstörung mit krankhaft gesteigerter Bewegungsaktivität (plötzliche, unwillkürliche Bewegungen beim Laufen)
  • Gang mit Innen- oder Außenrotation (nach innen oder außen zeigende Fußspitzen)

All diese Probleme beim Laufen sind am Anfang noch nicht so ausgeprägt wie die Bezeichnung vorgibt. Beim „Hinken“ denkt zum Beispiel jeder an ein deutliches, rhythmisches Humpeln; es beginnt aber mit einer kaum wahrnehmbaren Verzögerung. Aufmerksame Menschen bemerken schon solche ersten Anzeichen und können dann oft sofort gegensteuern:

„Heilung vor dem Arztbesuch“: Lösungen für häufige Gangstörungen

Wenn Sie rechtzeitig handeln, können Sie noch selbst handeln. Zur Prävention etlicher Probleme beim Laufen werden heute erprobte, frei verkäufliche Lösungen angeboten, deren Anwendung von Ärzten befürwortet wird. Ein gutes Beispiel dafür ist der Ballenzeh (Hallux valgus): Er gehört zu den häufigsten orthopädischen Gangstörungen und verformt den Knochen des Großzehengrundgelenks, bis der große Zeh über dem nebenliegenden Zeh steht (was dann nicht nur eine Operation erforderlich machen kann, sondern meist schon weit vorher unangenehme Schmerzen bereitet).

Dabei gibt es längst die verschiedensten Hilfsmittel. Diese können eine Fehlstellung oft ganz verhindern, wenn sie rechtzeitig angewendet werden und das Tragen hoher Absätze reduziert wird. Später können Sie in Absprache mit dem Arzt die Entwicklung verlangsamen und die Hallux-valgus-Schmerzen spürbar verringern.

Ähnliche Lösungen stehen auch für Anfangsstadien anderer Gangstörungen bereit. Weil der Arzt Ihnen am schnellsten sagen kann, in welche Richtung sich ein Ungleichgewicht entwickeln könnte und wie am besten gegenzusteuern ist, lohnt sich deshalb schon bei der leichtesten Störung des Gangbildes ein Besuch beim Arzt.

Was auch für das oben geschilderte Hallux-valgus-Beispiel gilt, weil der Arzt zum Beispiel gut erklären kann, worauf es beim Tragen des jeweiligen Hilfsmittels ankommt. Mitunter geht es auch nur darum, falschen Gewohnheiten auf die Spur zu kommen (auf denen z. B. der Gang mit Innen- oder Außenrotation meist beruht), oder den gesamten Bewegungsapparat durch mehr Bewegung in Schwung zu bringen – aber auch das muss eben erst entdeckt werden.

frau greift mit hand um fuß

Verschiedenste Hilfsmittel können Fußprobleme vorbeugen. © Kostudio

Die Grenzen der Selbstbehandlung

Wie gesagt, die Konsultation eines Arztes ist schon bei geringfügigen Probleme beim Laufen empfehlenswert und meist sehr hilfreich. In folgenden Fällen sollte eine Gangstörung unbedingt sofort einem Arzt vorgestellt werden:

  • Plötzlich auftretende Probleme beim Laufen, die nicht sicher auf bereits bekannte Ursachen wie z. B. Gelenkverschleiß-Erscheinungen zurückzuführen sind
  • Akute Schmerzen beim Gehen
  • Stürze oder große Unsicherheiten durch Probleme beim Laufen

Auch wenn der Gang zum Arzt gerade bei Gangstörungen Überwindung kostet: Heute lässt sich eigentlich jede Gangstörung ohne Schmerzen oder schlimme Nebenwirkungen behandeln und zumindest bessern, wenn die Ursache gefunden ist.

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