Mit steigendem Alter wachsen die gesundheitlichen Probleme im Alltag. Knochen und Knorpel verlieren ihre Widerstandsfähigkeit und so manches Mal wird selbst die Treppe in das obere Stockwerk zur unüberwindbaren Hürde. In diesem Fall braucht es eine Lösung, die ein barrierefreies Leben im Alter ermöglicht und somit die im Alter eingeschränkte Mobilität unterstützt. Neben diversen Hilfsmitteln im Alltag kann auch der Treppenlift zu eben diesen Lösungsansätzen zählen. Denn er ermöglicht die einfache und praktische Überwindung von Treppen und Höhenunterschieden.
Was ist ein Treppenlift?
Wenn die Mobilität im Alltag durch Krankheit oder das Alter eingeschränkt ist und selbst kurze Treppenabsätze zur scheinbar unüberwindbaren Hürde werden, kann ein sogenannter Treppenlift eine barrierefreie Mobilität wiederherstellen. Basierend auf einem simplen technischen Prinzip und mit modernen Aspekten der Pflege und Betreuung von Behinderten und Versehrten ausgestattet ermöglicht der Treppenlift genau das, was sein Name verspricht. Er transportiert einem Lift gleich die in ihrer Bewegung eingeschränkte Person über eine Treppe.
Ein Treppenlift ist:
- Ein wichtiges Hilfsmittel für Personen mit eingeschränkter Mobilität.
- Eine Möglichkeit, Treppen in einer sitzenden Position zu überwinden.
- Ein Hilfsmittel, das den eigenbestimmten Alltag im Alter maßgeblich mit beeinflusst.
Die Funktionsweise des Treppenlifts basiert hierbei auf den besonderen und zum Teil sehr stark unterschiedlichen Bauweisen der einzelnen Treppenliftarten und Varianten. Allen Treppenliften gleich ist jedoch deren technische Grundlage. Bestehend aus einer festen Führungsschiene, die in der Regel stabil im Mauerwerk oder aber direkt am Treppengeländer verankert wird, und einer Sitzfläche, die je nach Modell und Ausstattung mit unzähligen Extras versehen kann, ermöglicht der Treppenlift durch seine überaus einfache und leicht nutzbare Funktionsweise die Überwindung von Höhenunterschieden zwischen einzelnen Etagen und somit eine verbesserte Mobilität im Alltag.
Plattform oder mit Sitz – Welche Treppenliftarten gibt es?

Treppenlifte gibt es in unterschiedlichen Variationen und Formen
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Obgleich der Begriff Treppenlift längst nicht mehr unbekannt ist und dessen Bedeutung für die Beweglichkeit im Alltag allgemein bekannt ist, ist es nur den Wenigsten bekannt, dass es nicht nur den einen Treppenlift gibt. Unterschiedliche Variationen dieses Hilfsmittels bieten unterschiedliche Vorteile in der alltäglichen Nutzung und gilt es somit bei der Auswahl des passenden Modells auf dessen Besonderheiten zu achten.
Der Sitzlift – ein Treppenlift mit Sitz
Die klassische Form des Treppenlifts ist jene, mit Sitz. Hierbei wird der Treppenlift mit einer festen Führungsschiene an der Wand oder direkt am Treppengeländer montiert, um im Anschluss den Fahrsitz in die Führungsschiene einzusetzen. Großer Vorteil dieser Treppenliftform ist die Möglichkeit, den Lift ohne Hilfe einer dritten Person zu benutzen. Man muss sich lediglich auf den Sitz setzen und den Lift mittels Knopfdruck aktivieren und schon wird man über die Treppe hinaus oder aber hinab transportiert.
Besonderheiten des Sitzlifts sind:
- Der Treppenlift mit Sitz wird fest montiert.
- Die Nutzung ist grundsätzlich ohne dritte Person möglich.
- Der Lift kann jederzeit mittels Fernbedienung oder Knopfdruck gerufen werden.
- Geschwindigkeit und weitere Aspekte sind zum Teil an die Bedürfnisse anpassbar.
Ein weiterer Vorteil wie auch eine Besonderheit dieser Variante des Treppenlifts ist die sehr umfangreiche Möglichkeit, den Lift an individuelle Bedürfnisse anzupassen. So kann mit minimalem Aufwand ein Sicherheitsgurt montiert werden, der einen Absturz während der Fahrt verhindert. Doch auch Fußleisten, zum Aufstellen der Füße sind möglich und natürlich können auch Halterungen für Gehhilfen montiert werden. Auch hinsichtlich der Sitzform wie auch der maximalen Belastbarkeit gibt es zahlreiche Möglichkeiten. So können Sitzlifte mit einem festen oder einem aufklappbaren Sitz versehen werden und für eine maximale Traglast von bis zu 150 Kilogramm ausgelegt werden.
Plattformlift – ein Treppenlift mit Plattform

Der Plattformlift ist besonders für Rollstuhlfahrer geeignet (c) Bigstockfoto.com /82252877 /Kasia Bialasiewicz
Eine weitere oft genutzte Variante des Treppenlifts ist der sogenannte Plattformlift oder aber auch Treppenlift mit Plattform. Diese besondere Variante des Lifts zeichnet sich in erster Linie dadurch aus, dass sie über keinen Sitzplatz verfügt. Grundlage der Transportmöglichkeit ist die Plattform, die bei vielen Modellen einklappbar und somit überaus platzsparsam gestaltet ist.
Besonderheiten des Plattformlifts sind:
- Der Treppenlift mit Plattform wird fest montiert.
- Der Lift verfügt über keinen Sitzplatz / keine vorgegebene Sitzmöglichkeit.
- Die Nutzung ist grundsätzlich ohne dritte Person möglich.
- Der Lift kann jederzeit mittels Fernbedienung oder Knopfdruck gerufen werden.
- Geschwindigkeit und weitere Aspekte sind zum Teil an die Bedürfnisse anpassbar.
Oftmals auch als Rollstuhllift bezeichnet, ist der Treppenlift mit Plattform gezielt dafür ausgelegt, Personen im Rollstuhl oder aber Personen mit beweglichen Gehilfen (Gehwagen) zu transportieren. Meist wird zum Schutz der Person eine Rahmenkonstruktion aufgebaut, die je nach Bedarf geschlossen und geöffnet werden kann und während der Fahrt ein wegrollen oder verrutschen des Rollstuhls oder der Gehhilfe verhindert.
Hebebühnen mit Rollstuhllift
Für die Überbrückung kurzer Treppenabschnitte sind Plattformlifte meist weniger sinnvoll, da diese in der Anschaffung wie auch Wartung sehr kostenintensiv sind. Eine bessere Alternative stellen in diesem Fall sogenannte Hebebühnen mit Rollstuhlliften dar. Diese sind gezielt für die Überbrückung kurzer Treppenabschnitte ausgelegt und sind in der Anschaffung meist erheblich günstiger.
Besonderheiten der Hebebühne mit Rollstuhllift sind:
- Diese Variante überbrücken kurze Treppenabschnitte (max. 5 Stufen)
- Die Hebebühne bietet ein hohes Maß an Mobilität im Alltag mit Rollstuhl.
- Die Anschaffung und Wartung ist günstiger als im Fall eines Sitz- oder Plattformlifts.
Allem voran im Bereich der öffentlichen Gebäude werden Hebebühnen mit Rollstuhllift mehr und mehr verbaut, da diese eine barrierefreie Nutzung des gesamten Gebäudes ohne umfassender baulicher Maßnahmen ermöglich. Kurze Treppenabsätze, wie sie in Gebäuden der vergangenen einhundert Jahre oftmals zu finden sind, stellen dank einer Hebebühne mit Rollstuhllift keinerlei Hindernis mehr dar und können so uneingeschränkt und ohne Hilfe Dritter überwunden werden.
Jedoch sind derartige Hebebühnen für Rollstuhlfahrer nicht uneingeschränkt und überall nutzbar. Die baulichen Voraussetzungen für diese Variante des Treppenlifts muss in jedem Fall gewährleistet sein, um eine Umsetzbarkeit und volle Funktionalität gewährleisten zu können. Da die Voraussetzungen von Modell zu Modell und von den Herstellern abhängig sind, empfiehlt. Es sich vor dem Kauf alle relevanten Aspekte hinsichtlich der Nutzbarkeit abzuklären.
Kosten und Finanzierung – Was kostet ein Treppenlift und wie kann er finanziert werden?

Die Kosten für einen Treppenlift können mit Zuschüssen udn Fördermittel gesenkt werden!
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Die Anschaffung eines Treppenliftes ermöglicht nicht nur eine verbesserte Mobilität im Alltag und somit ein wichtiges Stückchen Selbstständigkeit, sondern bringt auch eine große Investition mit sich. Denn obgleich so manche Modelle durchaus von Krankenkassen mitgetragen werden, ist ein Treppenlift eben doch noch immer eine Anschaffung, die mit hohen Kosten verbunden ist. Vor dem Kauf gilt es also so manche Besonderheit zu beachten und die beginnt bei den tatsächlichen Kosten, der Finanzierungsmöglichkeit mittels Zuschüssen und Fördermitteln und endet dann letztlich bei der grundsätzlichen Frage, ob man den Treppenlift nun direkt kaufen oder vielleicht doch lieber mieten sollte.
Was kostet ein Treppenlift?
Die erste wichtige Grundlage im Zuge eines Kaufs ist natürlich der Preis. Denn wie sollte man eine Entscheidung treffen, wenn man nicht bereits eine erste grobe Preisempfehlung vor sich hat. Grundsätzlich muss gesagt werden, dass die Kosten für die Anschaffung eines Treppenliftes nur schwerlich pauschal benannt werden können. Grund hierfür sind die unterschiedlichen Modellarten und Varianten, die es im Fachhandel gibt und die mit vielen Besonderheiten und Extras natürlich auch den anfallenden Preis beeinflussen.
Einfluss auf den Preis eines Treppenliftes nehmen folgende Faktoren:
- Die Bauweise / Treppenliftart
- Die Ausstattung und das Design
- Eventuell gewünschte Extras und Sonderausstattungen
- Bauliche Besonderheiten (Treppenlifte gibt es für gerade, gebogene und eckige Treppen)
Um also einen konkreten Überblick über die möglichen Kosten für den Treppenlift zu erhalten, empfiehlt es sich zunächst einige grundsätzliche Faktoren und Fragen zu klären und anhand dieser klaren Kriterien erstes Angebot einzuholen. Um wirklich konkrete Kostenangebote zu erhalten, sollen Sie sich folgende Fragen stellen.
- Welche Treppenliftart möchte ich kaufen? (Sitz oder Plattformlift)
- Welchen Verlauf nimmt meine Treppe? (gerade, kurvig oder eckig)
- Wie soll der Treppenlift montiert werden? (innen oder außen)
- Welche Ausstattungsmerkmale werden in jedem Fall benötigt?
Anhand dieser einfachen vier Fragen ist es möglich, den grundsätzlichen Bedarf zu klären und eine erste Vorauswahl zu treffen. Anhand dieser Daten kann dann die Suche nach einem passenden Lift beginnen und somit die Anforderung eines Kostenangebotes. IN der Regel kann gesagt werden, dass Treppenlifte abhängig von Art und Bauweise ab einem Preis von rund 3.000,00 bis 4.000,00 Euro erhältlich sind. Nach oben hin, gibt es jedoch kaum eine Grenze und so kann ein moderner Sitzlift oder aber ein Rollstuhllift gut und gerne auch weit über 10,000 Euro kosten.
Zuschüsse und Förderungen – Wer beteiligt sich wann an den Kosten des Treppenliftes?
Da die Kosten für die Anschaffung eines Sitz- oder Rollstuhltreppenlifts oftmals den finanziellen Spielraum der Betroffenen weit übersteigen, stellt sich oftmals die Frage nach möglichen Zuschüssen und Fördermitteln, die eine Finanzierung überhaupt erst möglich machen würden.
Die gute Nachricht ist, es gibt Zuschüsse und Fördermittel, die für den Neukauf eines Treppenlifts genutzt werden können. Allem voran die Krankenkassen aber auch Berufsgenossenschaften, das Sozialamt sowie die Förderstellen des zuständigen Bundeslandes bieten oftmals Zuschüsse in unterschiedlicher Höhe, wodurch eine Finanzierung von bis zu 75% des gesamten Kaufwertes ermöglicht wird.
Zuschüsse zum Ankauf bieten mitunter:
- Krankenkassen
- Berufsgenossenschaften
- Arbeitsamt
- Sozialamt
- Bundesländer
Da die Fördermittel für derartige Investitionen in ein altersgerechtes und barrierefreies Lebensumfeld mit strengen Voraussetzungen verbunden sind und sich in der Regel regelmäßig verändern, können keine pauschalen Angaben zur exakten Förderhöhe getätigt werden. Jedoch bieten alle Institutionen, die grundsätzlich Zuschüsse gewähren, ausführliche Informationen zu den Voraussetzungen und Möglichkeiten einer Bezuschussung im Bedarfsfall.
Im Falle einer Förderung gilt jedoch wie so oft im Falle von Zuzahlungen durch Krankenkassen, Länder und Leistungsträgern, der Antrag auf Bezuschussung muss vor dem Kauf erfolgen, um die nötigen Fördermittel zu erhalten. Eine rückwirkende Förderung des Kaufs ist nur in seltenen Ausnahmefällen möglich, weswegen tunlichst davon abzuraten ist, den Kauf zu täten und erst dann den Antrag auf Förderung zu stellen.
Mieten statt Kaufen – die bedarfsorientierte Anschaffung ohne Kaufzwang
Doch nicht immer muss es der teure Kauf des neuen Treppenlifts sein, der finanziell nicht selten nur mit einem Kredit oder eben der entsprechende Zuschüsse zu stemmen ist. Nein längst ist auch im Bereich der Sitz- und Rollstuhllifte ein moderner Trend verfügbar. „Mieten statt kaufen“.
Der große Vorteil dieser Möglichkeit liegt klar auf der Hand. Wer einen Treppenlift mietet, anstatt ihn zu kaufen, der kann die Nutzung und somit die anfallenden Kosten absolut bedarfsorientiert gestalten. Unnötige Kosten oder aber eine vergleichsweise unrentable Nutzung fallen somit weg und man bezahlt letztlich nur noch für exakt den Zeitraum, in dem der Treppenlift in den eigenen vier Wänden montiert ist und auch genutzt werden kann. Auch in Sachen Ausstattung und Modellvielfalt muss beim Mieten eines Treppenlifts kaum ein Abstrich gemacht werden, denn renommierte Anbieter haben nicht nur eine große Vielfalt an möglichen Modellen im Angebot, sondern auch alle relevanten und wichtigen Sonderausstattungen, die gegebenenfalls nötig sein könnte. Darüber hinaus wird die Montage wie auch Wartung der Lifte durch den Vermieter geregelt, man erhält also einen vollfunktionsfähigen Treppenlift, ohne all die vielen mühsamen Pflichten und Aufwendungen zu haben, die beim Neukauf eines solchen Modells anfallen würden.
Gerade im Falle von älteren Mitmenschen oder aber eines zeitlich überschaubaren Bedarfs ist somit das Mieten eines Lifts in jedem Fall empfehlenswert. Wer hingegen seinen eigenen Treppenlift haben möchte und dennoch nach Einsparpotenzial sucht, der wird womöglich durch den Kauf eines gebrauchten Treppenlifts fündig. Denn auch diese Option besteht und ermöglicht eine Kostenersparnis von bis zu 50% im direkten Vergleich mit neuwertigen Anlagen.
weiterführende Informationen
https://www.lifeverde.de/nachhaltigkeitsmagazin/gesellschaft/der-treppenlift-eine-sinnvolle-mobilitaetshilfe-fuer-gehbehinderte-menschen-und-senioren
http://www.baumagazin.de/baumarkt/sicherheitssysteme/5355/vor-und-nachteile-von-treppenliften.html